Wie äussert sich Pseudokrupp? – Symptome
Erkältungssymptome am Anfang
Ähnlich wie bei einer Bronchiolitis beginnt auch der Pseudokrupp oft wie eine harmlose Erkältung: mit laufender Nase, Fieber, Halsschmerzen und vermindertem Appetit. Der Pseudokrupp kann aber auch ohne vorangehende Erkältungssymptome auftreten.
Typische Symptome treten oft nachts auf
Die typischen Krankheitssymptome können dann innerhalb kurzer Zeit auftreten, sehr häufig während der Nacht:
- Heiserkeit
- trockener, bellender Husten
- raues, tieffrequentes Geräusch beim Einatmen, ähnlich dem Schnarchgeräusch (als Vergleich: bei Asthma ist eher ein hochfrequentes Pfeifgeräusch beim Ausatmen zu hören)
- Atemnot, verursacht durch die Schwellung der Schleimhaut in den Atemwegen. Wenn sich die Lippen und Fingernägel bläulich verfärben, liegt ein ernster Sauerstoffmangel vor
- Unruhe und Erstickungsangst, die das Atmen zusätzlich erschweren
Bei schwerer Atemnot ins Spital
Ein Kind mit schwerer Atemnot und Zeichen eines Sauerstoffmangels wie blauen Lippen und Fingernägeln muss sofort ins Spital gebracht werden.
Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Was Pseudokrupp auslöst? – Ursachen
Der häufigste Erreger von Pseudokrupp ist das Parainfluenza-Virus. Dieses Virus kursiert vor allem während der Wintermonate, weshalb die Krankheit in der kalten Jahreszeit gehäuft vorkommt.
Der Pseudokrupp respektive die damit verbundene Atemnot betrifft hauptsächlich Kinder im Alter zwischen sechs Monaten und drei Jahren. Dies vor allem deshalb, weil die Atemwege bei kleinen Kindern noch sehr eng sind und bereits eine geringe Schwellung der Schleimhaut ausreicht, um zu Atemnot zu führen.
Kinder, die an Allergien leiden, sind besonders anfällig für eine Erkrankung.
Pseudokrupp nachweisen - Diagnose
Der Pseudokrupp kann aufgrund seiner typischen Symptome festgestellt werden. Atemnot bei kleinen Kindern kann auch durch Fremdkörper (Spielzeugteile, Erdnüsse oder ähnliches), die in die Atemwege gelangen, verursacht werden.
Erste Hilfe – Behandlung
Pseudokrupp tritt meist während der kalten Jahreszeit und nachts auf. Wichtig ist, dass Eltern in solchen Momenten die richtigen Erste-Hilfe-Massnahmen ergreifen:
- Ruhe bewahren: Bleiben die Eltern ruhig, fällt es auch dem Kind leichter, Ruhe zu bewahren.
- Dampfbad: Das Kind in eine Badewanne mit warmem Wasser setzen und das Wasser laufen lassen, um Dampf zu erzeugen. Der Wasserdampf befeuchtet die Atemwege und wirkt dadurch beruhigend. Das Kind währenddessen nie unbeobachtet lassen.
- Kalte Luft: Gehen die Eltern mit dem Kind auf den Balkon oder stehen sie an ein offenes Fenster, kann die kalte Luft beruhigend wirken.
- Notruf: Wenn diese Massnahmen nicht helfen und die Symptome zunehmen, insbesondere aber wenn das Kind nach Luft schnappt oder sich seine Lippen blau verfärben, ist ein Notruf (144) angezeigt.
- Im Zweifelsfall sollten Eltern ärztliche Hilfe aufsuchen.
Behandlung im Spital
Im Spital werden mittelschwere und schwere Fälle von Pseudokrupp mit Kortison (zum Beispiel in Form von Zäpfchen) oder durch Adrenalininhalation behandelt. Adrenalin lässt die Schleimhaut der Atemwege sehr schnell abschwellen. Bringt weder Adrenalin noch Kortison eine Besserung, muss das Kind vorübergehend beatmet (intubiert) werden.
Die meisten Kinder erholen sich nach einem Pseudokrupp-Anfall schnell und vollständig. Bis zum Alter von drei bis vier Jahren können die Symptome jedoch immer wieder auftreten.
Kinderzimmer nicht überheizen
Vorbeugende Massnahmen sind:
- Installation eines Luftbefeuchters im Kinderzimmer.
- Kinderzimmer im Winter nicht überheizen, da sonst die Luft sehr trocken wird.
- Rauchen in der ganzen Wohnung unterlassen.
Haben Sie Fragen? Wir helfen weiter! Wir helfen weiter!
Die kantonalen Lungenligen leisten umfassende Beratung und Betreuung. Dies mit dem Ziel, dass Betroffene möglichst beschwerdefrei leben können. Die kantonale Lungenliga ihn Ihrer Nähe hilft Ihnen bei Ihren Fragen gerne weiter.