Wie erkennen Sie Asthma? – Symptome
Atemnot
Menschen mit Asthma leiden typischerweise unter Anfällen von Atemnot und Husten. Das Asthma kann aber auch zu ständig wahrgenommener Atemnot führen.
Weitere Symptome
Nebst der Atemnot und Kurzatmigkeit sind bei Asthma weitere Symptome charakteristisch:
- Husten
- pfeifende Atmung
- Atemnot
- Engegefühl in der Brust
Betroffene erleben Symptome unterschiedlich
Die Asthma-Symptome können einzeln oder zusammen auftreten. Betroffene erleben deren Häufigkeit, Intensität und Dauer unterschiedlich: Es gibt ständig wahrnehmbare Beschwerden, mildere Atemnot-Situationen von wenigen Minuten, aber auch lebensbedrohliche Anfälle.
Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Was löst Asthma aus? – Ursachen
Allergische Reaktion
Das Asthma, das bereits im Kindesalter beginnt, hängt oft mit einer allergischen Reaktion zusammen. Typische Auslöser sind:
- Pollen
- Hausstaubmilben
- Tierhaare
- Schimmelpilze
- Auch Allergien gegen Nahrungsmittel oder eine Überempfindlichkeit gegen Medikamente können Asthma auslösen.
Andere Auslöser
Nebst den spezifischen Auslösern des allergischen Asthmas können auch unspezifische Faktoren zu Beschwerden führen – besonders bei Menschen mit überempfindlichen Bronchien. Dazu gehören:
- Kalte, trockene Luft
- Staub
- Gerüche, chemische und physikalische Reizstoffe
- Körperliche Anstrengung
- Tabakrauch (auch Passivrauchen)
- Luftverschmutzung (Ozon, Feinstaub)
- Stress und psychische Einflüsse
- Atemwegsinfektionen (Erkältungen, Grippe)
Reaktion der Atemwege
Bei Asthmatikerinnen und Asthmatikern kommen drei Umstände zusammen, die gemeinsam zur Verengung der Atemwege führen und somit zur Atemnot beitragen:
- Die Schleimhaut der Bronchien reagiert auf einen Reiz mit Entzündung. Die Schleimhaut wird dadurch dicker und verengt die Bronchien.
- Zellen in der Schleimhaut bilden einen zähen Schleim, der in den Bronchien hängen bleibt und ebenfalls zur Verengung der Atemwege beiträgt.
- Die Muskeln, die um die Bronchien herum verlaufen, verkrampfen sich. Sie drücken die Bronchien zusammen und verengen die Atemwege zusätzlich.
Weshalb manche Menschen Asthma entwickeln und andere nicht, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Unbestritten ist, dass die Vererbung eine Rolle spielt. Eltern geben jedoch nicht direkt das Asthma an ihre Kinder weiter, sondern die Veranlagung, Asthma zu entwickeln.
Verdacht auf Asthma bestätigen – Diagnose
Zur Diagnose von Asthma schliessen Ärztinnen und Ärzte durch eine körperliche Untersuchung und eventuell weitere Abklärungen zunächst andere Krankheiten aus. Um Asthma nachzuweisen, gibt es folgende Methoden.
- Bei einem Lungenfunktionstest atmen Patientinnen und Patienten schnell und vollständig in ein Mundstück aus. Dabei zeigt sich, ob ihre Bronchien offen oder verengt sind. Nach der Inhalation eines bronchialerweiternden Medikaments wiederholen sie den Test. Tritt eine Besserung ein, unterstützt dies eine Asthma-Diagnose.
- Zeigt die Lungenfunktion keine Verengung der Bronchien, führt die Lungenspezialistin oder der Lungenspezialist einen Provokationstest durch. Mit diesem lässt sich die für Asthma typische Überempfindlichkeit der Bronchien nachweisen.
- Weisen die Tests auf Asthma hin, gilt es herauszufinden, welche Faktoren das Asthma auslösen: Allergietests der Haut können hier für Klarheit sorgen.
Vorgeschichte erleichtert Diagnose
Patientinnen und Patienten mit Asthma haben oft eine «allergische Vorgeschichte», wenn sie erstmals zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Bei einigen Betroffenen ist bereits eine Allergie oder eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Substanzen bekannt. Solches Vorwissen erleichtert der Ärztin oder dem Arzt die richtige Diagnose.
Abgrenzung zu COPD
Besonders die Unterscheidung von Asthma und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist für eine wirksame Therapie wichtig. Immer mehr zeigt sich, dass sich die beiden Krankheitsbilder überlappen können.
Asthma | COPD |
Betrifft oft Allergikerinnen oder Allergiker | Betrifft meist rauchende Personen |
Die Krankheit beginnt oft schon in der Kindheit | Die Krankheit beginnt meist nach dem 40. Lebensjahr |
Die Symptome treten oft anfallsweise auf | Die Symptome werden langsam schlimmer |
Atemnot auch in Ruhe | Atemnot während körperlicher Belastung |
Die Lungenfunktion kann sich nach einem Asthmaanfall oder nach Inhalation eines Asthmamittels wieder normalisieren | Die Lungenfunktion nimmt stetig ab |
Asthma ist kontrollierbar – Therapie
Asthma kann nicht geheilt, meist aber gut behandelt werden. So können Betroffene trotz der Erkrankung oftmals ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen. Die Behandlung von Asthma stützt sich auf drei Säulen:
- Allergene meiden, sofern Allergene das Asthma auslösen
- Bronchien erweitern
- Entzündungen hemmen
Asthmakontrolltest – wie gut haben Sie ihr Asthma im Griff?
Mit einem einfachen Online-Test können Betroffene überprüfen, wie gut sie ihr Asthma im Griff haben. Die Kontrolle des Asthmas lässt sich auf vielseitige Weise beeinflussen – von der Einrichtung der eigenen Wohnung bis hin zur korrekten Einnahme der passenden Medikamente. Das Resultat des Online-Tests sollten Betroffene anschliessend mit einer medizinischen Fachperson besprechen.
Grippe
Eine Grippeinfektion kann Asthma nachhaltig verschlimmern. Daher wird Personen mit schwerem und mittelschwerem Asthma empfohlen, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Allergene meiden und Asthmaanfällen vorbeugen
Gehen Menschen mit allergischem Asthma möglichen Allergenen aus dem Weg, können sie ihre Beschwerden mindern und die benötigten Medikamente reduzieren. Hilfreiche Tipps finden Sie auf der Website des Allergiezentrums Schweiz aha! www.aha.ch
Medikamente bei Asthma
- Es gibt zwei Gruppen von Medikamenten zur Behandlung von Asthma:
Die eine Gruppe von Medikamenten erweitert die Bronchien. Betroffene können sie inhalieren, wenn sie Beschwerden haben. Sie wirken innert Minuten. Um die Bronchien dauerhaft zu erweitern, benötigen manche Asthmatikerinnen und Asthmatiker auch lang wirkende Medikamente. Die Notfallmedikamente sollten Betroffene immer bei sich tragen. - Die andere Gruppe von Medikamenten hemmt die Entzündung der Bronchialschleimhaut und wirkt so Dauerschäden entgegen. Meist enthalten diese Präparate den Wirkstoff Kortison. Werden sie richtig inhaliert, erreichen sie direkt die Bronchien und damit den Ort, wo sie wirken sollen. Deshalb kann die Dosis an Kortison niedrig gehalten werden und Nebenwirkungen sind selten. Jedoch kann das inhalierte Kortisonpräparat Mund- und Rachenschleimhäute anfälliger für Pilzbefall machen. Um vorzubeugen, empfiehlt es sich, nach dem Inhalieren sofort den Mund mit Wasser auszuspülen. Lässt sich die Entzündung der Bronchialschleimhaut langfristig kontrollieren, brauchen Betroffene nur selten andere Medikamente.
Achtung: Entzündungshemmende Schmerzmedikamente (z.B. gegen Kopfschmerzen oder rheumatische Krankheiten) sind für die Behandlung eines Asthmaanfalls ungeeignet und können unter Umständen die Beschwerden sogar verschlimmern.
Richtig inhalieren will gelernt sein
Damit die inhalierbaren Medikamente richtig wirken können, müssen Asthmatikerinnen und Asthmatiker zuerst die richtige Inhalationstechnik lernen. Erste Ansprechperson ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Hilfreich sind auch Schulungen der kantonalen Lungenligen sowie die Anwendungsfilme zur richtigen Inhalation.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Asthma bei Erwachsenen
Asthma in der Schwangerschaft: Was muss ich beachten?
Werden Asthmatikerinnen schwanger, gilt die Drittelregel: Ein Drittel der Frauen hat weniger Symptome, ein Drittel hat gleich viele wie zuvor und ein Drittel hat mehr Symptome und benötigt eine intensivere Therapie. Ziel der Behandlung während der Schwangerschaft ist es, Asthmaanfälle zu vermeiden und Beschwerden zu reduzieren. Das werdende Kind ist durch plötzlichen Sauerstoffmangel bei Asthmaanfällen gefährdet, hingegen nicht durch die üblichen Asthma-Medikamente. Natürlich müssen Schwangere ihre Asthma-Therapie immer mit der Ärztin oder dem Arzt absprechen, damit sie die als sicher geltenden Medikamente verschrieben bekommen.
Was muss ich bei der Reiseplanung berücksichtigen?
Asthma-Betroffene müssen sich bei der Wahl ihrer Reisedestinationen kaum einschränken. Allerdings ist es bei Allergien sinnvoll, Ziele zu meiden, an denen ein hoher Allergenkontakt zu erwarten ist. Es lohnt sich daher, die geplante Reise mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen und falls nötig einen gemeinsam einen speziellen Behandlungsplan aufzustellen. Allenfalls erhalten Betroffene auch Notfallmedikamente – beispielsweise Kortison in Form von Tabletten.
Kann ich trotz Asthma Sport treiben?
Regelmässiger Sport und körperliche Belastung müssen für Asthmatikerinnen und Asthmatiker kein Tabu sein. Im Gegenteil – denn sie können durch körperliches Training ihre Leistungsfähigkeit verbessern und ihre Ausdauer steigern.
Vor allem Schwimmen und Ausdauersportarten sind hilfreich bei der Asthma-Behandlung. Die Bewegung vermittelt den Betroffenen ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle über ihre Krankheit. Wer den eigenen Körper gut kennt, kann Anzeichen einer Verschlechterung frühzeitig wahrnehmen. Beim Wassersport sind stark gechlorte Becken zu meiden. Viele öffentliche Bäder werden mit Ozon gereinigt. Da diese Reinigung ausserhalb des Beckens stattfindet, werden die Atemwege nicht gereizt.
Beratungen & Kurse für Betroffene
Haben Sie Fragen? Wir helfen weiter!
Die kantonalen Lungenligen leisten umfassende Beratung und Betreuung. Dies mit dem Ziel, dass Betroffene möglichst beschwerdefrei leben können. Die kantonale Lungenliga ihn Ihrer Nähe hilft Ihnen bei Ihren Fragen gerne weiter.