Gut schlafen trotz Schlafapnoe
Text: Mirjam Andres
«Die Behandlung von Schlafapnoe ist lebensverlängernd und genauso wichtig wie die richtige Einstellung eines Bluthochdruckes», sagt Dr. Albrecht Vorster, Leiter des Swiss Sleep House am Inselspital Bern. «Wird Schlafapnoe nicht behandelt, erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Diabetes, Depressionen, Erektionsstörungen, Bluthochdruck sowie Verkehrsunfälle. Die nächtliche CPAP-Therapie mit einer Atemmaske ist die effektivste Behandlung einer mittelschweren bis schweren obstruktiven Schlafapnoe.»
Albrecht Vorster setzt sich gleichzeitig dafür ein, nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen zu behandeln. Patientinnen und Patienten könnten nämlich entscheidend dazu beitragen, die Anzahl Atemaussetzer im Schlaf zu reduzieren, betont er. «Man kann es vergleichen mit Physiotherapie: Nehmen wir einfach Schmerzmedikamente, bekämpfen wir die körperliche Ursache nicht. Machen wir die empfohlenen Übungen, können wir die Beschwerden langfristig beheben oder mildern.» Bei leichteren Fällen von Schlafapnoe gelinge es in bis zu 90 Prozent der Fälle, die Symptome durch eine Änderung bestimmter Lebensgewohnheiten deutlich zu lindern.
So können Sie Ihre Schlafapnoe positiv beeinflussen:
Nehmen Sie 10 Kilo ab
Sind Sie übergewichtig? Wenn Sie 10 Kilos abnehmen, reduzieren sich die nächtlichen Atemaussetzer um die Hälfte. Dabei müssen Sie nicht gleich das Normalgewicht erreichen, bereits 10 Kilo haben einen enormen Effekt.
Schlafen Sie auf der Seite
Die Hälfte der Schlafapnoe-Patientinnen- und Patienten hat eine lageabhängige Schlafapnoe, die sich durch die Seitenlage stark verbessert. Dabei helfen entsprechend platzierte Kissen oder Westen, welche die Rückenlage verunmöglichen. Essen Sie ab 20 Uhr nichts mehr Später als 20 Uhr sollten Sie nichts mehr essen, auch keine Snacks. Damit vermeiden Sie häufigere Schlafphasenwechsel, welche die Atmung destabilisieren.