

Der Konsum von Vapes nimmt massiv zu. Durch die Hersteller verharmlost, werden die farbigen und fruchtig schmeckenden Vapes stark beworben und geniessen grosse Beliebtheit – vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Zum Welttag ohne Tabak setzt die Lungenliga ein leuchtendes Zeichen gegen den Vape-Konsum bei Jugendlichen.
Die bunten Vapes (Einweg-E-Zigaretten) sehen aus wie Leuchtstifte, schmecken fruchtig und wirken harmlos – was sie aber nicht sind. Aufgrund des oft hohen Nikotingehalts machen sie rasch süchtig. Zudem enthalten sie krebserregende Substanzen.
Zum Welttag ohne Tabak am 31. Mai verteilt die Lungenliga Zentralschweiz unter dem Motto «Male ich oder dampfst du mich?» Leuchtstifte, um auf die Gefahren von Vapes aufmerksam zu machen und ein Zeichen gegen den Konsum dieser schädlichen Produkte zu setzen.
Eine Generation wird nikotinsüchtig gemacht
Gemäss einer Studie von Sucht Schweiz hat ein Viertel der 15-Jährigen in den letzten 30 Tagen Vapes konsumiert. Betroffene Eltern sind ratlos. «Ich fühle mich ohnmächtig und habe das Gefühl, versagt zu haben», sagt Aline*, die Mutter des 12-jährigen Luca*. Ihr Sohn habe die Vapes mit Taschengeld einem Schulkollegen abgekauft. Was auf dem Pausenplatz begann, wurde bei Luca rasch zur Sucht. «Es kann doch nicht sein, dass eine ganze Generation nikotinsüchtig gemacht wird und wir dabei zusehen müssen», empört sich Aline.
Kinder können Vapes in den meisten Kantonen legal am Kiosk kaufen, weil derzeit gesetzliche Regulierungen für solche Produkte fehlen. Ausserdem können E-Zigaretten und Co. frei beworben werden, solange die Politik die vom Volk angenommene Initiative «Kinder ohne Tabak» nicht konsequent und verfassungskonform umsetzt. Die Schweiz bleibt somit der Lieblingsspielplatz für die Tabakkonzerne. Zudem werden hierzulande grosse politische Parteien von der Tabakindustrie finanziell unterstützt, die sich für deren Interessen im Parlament einsetzen.
Die Lungenliga fordert den Bund dazu auf, Massnahmen zu ergreifen, um künftige Generationen vor dem Tabak- und Nikotinkonsum zu schützen.
Lungenliga Zentralschweiz investiert in Prävention
Vor diesem Hintergrund ist die Tabak- und Nikotinprävention bei Kindern und Jugendlichen wichtiger denn je. Die Lungenliga Zentralschweiz investiert daher in diesen Bereich und bietet für alle Altersgruppen Präventionsangebote an.
Seit diesem Jahr führt sie an Schulen neu die Workshops «Dem Tabak auf der Spur» und «Unvernebelt» durch, in welchen Schüler:innen der 5. bis 6. Klasse sowie der 7. bis 9. Klasse mehr über Tabak, Nikotin und die Folgen des Konsums erfahren. Ebenfalls neu in der Zentralschweiz ist das Präventionsprojekt «zackstark – rauchfrei durch die Lehre», welches sich an Ausbildungsbetriebe richtet und Lernende motiviert, rauch- und nikotinfrei zu bleiben.
Und um Bezugspersonen im Dialog mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Nikotinkonsum zu unterstützen, bietet die Lungenliga Zentralschweiz den «Nikotin-Durchblick» an. Die kostenlose Informationsveranstaltung thematisiert Fakten rund um die neuen Nikotinprodukte, die Abhängigkeit und den Dialog. Weitere Informationen gibt es auf der Website unter lungenliga-zentralschweiz.ch.
*Name von der Redaktion geändert