Ein kleiner Regenwald im Wohnzimmer
Ein Hauch Exotik gefällig? Mit einem Flaschengarten lässt sich leicht eine Miniaturausgabe eines tropischen Regenwalds in die Stube holen.
Ein solcher Minigarten muss jahrelang nicht gegossen oder gedüngt werden, denn er beherbergt in sich geschlossene Stoffkreisläufe wie in der Natur: Wasser verdunstet und schlägt sich wieder nieder.
Die Pflanzen verbrauchen bei der Fotosynthese tagsüber Kohlendioxid, in der Nacht Sauerstoff. Im Substrat leben Mikroorganismen, die beim Abbau von abgestorbenen Pflanzenteilen unter Verbrauch von Sauerstoff wiederum Kohlendioxid und Nährstoffe für die Pflanzen produzieren.
Für einen Flaschengarten benötigen Sie
- ein bauchiges, verschliessbares Glas (z.B. ein grosses Einmachglas)
- Blähton oder Kieselsteine
- zerkleinerte Holz- oder Aktivkohle
- Pflanzenerde (z.B. Aussaaterde)
- verschiedene kleine Zimmerpflanzen
Anleitung
Waschen Sie das Glasgefäss und trocknen Sie es ab. Füllen Sie zunächst eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht (je nach Flaschengrösse) Blähton oder Kies als Drainage ein. So werden die Wurzeln immergut belüftet, mit Sauerstoff versorgt und faulen nicht. Streuen Sie eine dünne Schicht zerkleinerte Holz- oder Aktivkohle darüber, dies beugt Schimmelbildung und Bakterienbefall vor. Dann folgt die eigentliche Pflanzenerde in einer acht bis zehn Zentimeter dicken Schicht.
Tipp: Verwenden Sie ein Blatt Papier als Trichter, damit die Erde nicht an der Glaswand kleben bleibt.
Nun ist der Flaschengarten pflanzbereit: Setzen Sie die kleinen Pflänzchen vorsichtig in die Erde. Bedenken Sie, dass diese Platz zum Wachsen benötigen.
Tipp: Asiatische Essstäbchen oder lange Zündhölzer können beim Pflanzen eine Hilfe sein.
Giessen Sie die Pflänzchen vorsichtig an und schliessen Sie das Gefäss luftdicht ab.
Geeignete Pflanzen
Generell eignen sich Pflanzen, die mit dem feuchtwarmen, tropischen Klima im Flaschengarten gut zurechtkommen.
Das sind beispielsweise kleine Farne, Moose, Efeu, Mini-Orchideen, Bubikopf und viele Zwergformen bekannter Zimmerpflanzen wie Begonien, Usambaraveilchen etc. Damit das in sich geschlossene Ökosystem gut funktioniert, sollten die Pflanzen kräftig und frei von Schädlingen sein.
Tipp: Sie können auch Sukkulenten, wie z.B. Kakteen, kleine Aloen oder Haworthien, in den Flaschengarten setzen. In dem Fall lassen Sie aber das Gefäss offen, denn Sukkulenten mögen ein feuchtes Klima nicht besonders.
Standort und Pflege
Stellen Sie Ihren Flaschengarten an einen hellen Ort, vermeiden Sie jedoch direktes Sonnenlicht. Im Innern kann es für die Pflanzen schnell zu heiss werden.
Pflege braucht ein gut eingerichteter Flaschengarten eigentlich keine. In den ersten Tagen wird sich Tau an den Wänden bilden, der im Tageslauf dann aber trocknet.
Falls diese Tropfen nicht abtrocknen oder es im Glas sehr nass ist, sollten Sie Ihren Flaschengarten eine Weile öffnen und die überschüssige Feuchtigkeit herauslassen.
Die Anleitung wurde von Nicolas Küffer, Botanischer Garten der Universität Bern, verfasst. www.boga.unibe.ch
Die Bilder wurden von www.greenbubble.ch zur Verfügung gestellt, dem Online-Shop für Flaschengärten zum Selbermachen in allen Grössen und Formen.