Wenn eine Maschine mit im Bett liegt
Viele Schlafapnoe-Patientinnen und -Patienten fühlen sich dank einer CPAP-Therapie im Alltag wieder fit. Dennoch sind nicht alle Betroffenen glücklich mit Gerät und Nasenmaske. «Von einem Tag auf den anderen liegt eine Maschine mit im Bett. Das ist natürlich nicht besonders sexy», erklärt Sophie Binz von der Lungenliga Freiburg. Sie ist Leiterin des Kurses «Sich schön und wohl fühlen mit einer Maske», der sich intimen und ästhetischen Fragen widmet. Sie begegne immer wieder Betroffenen, die sich für die Maske schämten, andere hätten Mühe, trotz Maske eine intime Atmosphäre zu schaffen.
«Wichtig ist, dass Betroffene und Angehörige wissen, dass sie mit diesen Gefühlen nicht alleine sind», sagt Sophie Binz. Oftmals helfe es bereits, das Thema der Partnerin oder dem Partner gegenüber anzusprechen und den Nutzen der Therapie genau zu erklären. Hilfreich könne auch der Austausch mit anderen Schlafapnoe-Patientinnen und -Patienten sein. Denn es gebe viele verschiedene Arten, um trotz Nasenmaske und CPAP-Gerät Zärtlichkeiten auszutauschen und die Sexualität auszuleben. «Einige Paare gehen das Thema humorvoll an und geben beispielsweise der Maske Kosenamen», so Binz. Anderen helfe eine strikte Trennung: Fürs Schlafen wird die Maske getragen, beim Liebesakt hat sie nichts zu suchen.
Manchmal verstärke die Maske auch Probleme, die schon vor der Diagnose bestanden hätten. In diesen Fällen könne es sich lohnen, individuelle Beratungen in Anspruch zu nehmen.
Die CPAP-Therapie muss jedoch längst nicht für alle Paare ein Lustkiller sein, im Gegenteil: Wer wegen des lauten Schnarchens in getrennten Zimmern schlief, könne wieder denselben Schlafraum nutzen, erklärt Sophie Binz. Und die neu gewonnene Energie wirke sich oft positiv auf das Liebesleben in der Partnerschaft aus.
Viel Wasser trinken
Neben den intimen Herausforderungen sind Menschen mit Schlafapnoe oft auch mit ästhetischen Fragen konfrontiert. «Viele Betroffene stören sich an den Abdrücken, die Maske und Bänder auf dem Gesicht hinterlassen», sagt Kosmetikerin Sandrine Thürler, die ebenfalls den Kurs der Lungenliga Freiburg begleitet. Sie gibt folgende Tipps:
Die Bänder sollten nicht zu straff sein, allenfalls können sie mit Watte oder Gaze gepolstert werden. Die Haut ist zudem weniger empfindlich, wenn sie gut mit Feuchtigkeit versorgt ist. Daher gilt: Viel Wasser trinken, wasserhaltige Früchte und Gemüse wie Ananas, Gurken und Tomaten essen sowie das Auftragen einer feuchtigkeitsspendenden Tagescreme mit einer kleinen Massage verbinden, welche die Durchblutung anregt und die Abdrücke vermindert. Und falls nötig können noch etwas Make-up, ein Abdeckstift oder getönte Tagescreme nachhelfen.
Ein vielfältiges Angebot an Kursen sowie Selbsthilfe- und Erfahrungsaustauschgruppen finden Sie unter:
www.lungenliga.ch/kurse