Wie erkennen Sie Sarkoidose? – Symptome
Welche Organe sind betroffen?
In bis zu 90% aller Fälle ist die Lunge betroffen, aber auch andere Organe wie Haut, Muskeln, Gelenke, Knochen, Augen, Leber, Nieren, Herz und das Nervensystem können in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Granulome können Narben hinterlassen, die zur Behinderung der Funktion der jeweiligen Organe führen und Schmerzen verursachen.
Die häufigsten Symptome
- Atemnot und trockener Husten
- Druckgefühl und Schmerzen im Brustkorb
- Grippeähnliche Beschwerden, Muskel und Gelenkschmerzen
- Roter Hautausschlag an Armen und Beinen
- Reizung der Augen und Sehstörungen
- Lymphknotenschwellungen an Hals/Lunge
- Allgemeine Müdigkeit und eingeschränkte Leistungsfähigkeit
Ursachen & Behandlungsmöglichkeiten
Wie kommt es zu der Erkrankung? - Ursachen
Die Sarkoidose ist keine ansteckende Krankheit. Ursache, Entstehung und die unterschiedlichen Formen der Sarkoidose sind bis heute ein Rätsel, an dem weltweit geforscht wird: Vermutlich handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Immunsystems auf einen oder mehrere – unbekannte – Auslöser.
Kürzlich wurde ein neues «Sarkoidose Gen» entdeckt: Wahrscheinlich spielt eine erbliche Veranlagung eine grössere Rolle als bisher angenommen.
Wie wird Sarkoidose diagnostiziert?
Weil die Krankheit selten ist und unterschiedlichste, nicht eindeutige Symptome zeigt, die anderen Erkrankungen ähneln, können bis zur Diagnose Monate oder sogar Jahre vergehen. Auf Röntgenaufnahmen (konventionelles Röntgenbild und/oder Computertomographie der Lungen) kann der Lungenspezialist je nach Stadium die typischen Knötchen im Lungengewebe feststellen, manchmal auch vergrösserte Lymphknoten oder verdicktes (=fibrotisches) Lungengewebe. Ein Lungenfunktionstest
(Spirometrie) zeigt, ob die Lungenfunktion eingeschränkt ist.
Mit einer Lungenspiegelung (Bronchoskopie) lassen sich Proben aus dem Lungengewebe oder aus den der Lunge benachbarten Lymphdrüsen entnehmen und auf Granulome
untersuchen. Der bronchoskopische Ultraschall (EBUS) kann die Treffsicherheit bei der Gewebeentnahme wesentlich verbessern. Oft sind zudem augenärztliche Abklärungen, ein Herz EKG, Blut und Urinuntersuchungen erforderlich:
Da die Krankheit verschiedenste Organe betreffen kann, müssen für die Diagnose verschiedene Fachärzte eng zusammenarbeiten.
Die pulmonale Sarkoidose wird in folgende Stadien (nach Scadding, 1967) eingeteilt:
- Stadium I: symmetrische Lymphknotenvergrößerung ohne sichtbaren Befall des Lungengewebes
- Stadium II: beidseitige Lymphknotenvergrößerung mit diffuser Bildung von Granulomen im Lungengewebe
- Stadium III: Lungenbefall ohne Lymphknotenvergrößerung
- Stadium IV: fibrotischer Umbau des Lungengewebes mit Funktionsverlust der Lunge
Wie verläuft die Sarkoidose, welche Therapien gibt es?
Die akute Form beginnt meist mit vergrösserten Lymphknoten und grippeähnlichen Symptomen. Manchmal werden entzündungshemmende Schmerzmedikamente eingesetzt, Kortisonpräparate nur bei stärksten Symptomen. Die Krankheit bildet sich in 80 bis 90 Prozent der Fälle zurück. Der Verlauf wird regelmässig überprüft, erst monatlich, dann in grösseren Abständen.
Die chronische Form beginnt schleichend mit individuell sehr unterschiedlichen Symptomen und wird oft nur zufällig diagnostiziert. Die Krankheit kann spontan ausheilen, jedoch auch schnell fortschreiten und in seltenen Fällen sogar tödlich enden.
Zur Behandlung wird zu Beginn meist Kortison eingesetzt. Um über längere Zeit mögliche Nebenwirkungen zu minimieren, wird die Dosis reduziert und falls nötig mit kortisonsparenden, immunsuppressiven Medikamenten kombiniert, abhängig vom Stadium und den Symptomen. Patientinnen und Patienten mit deutlich eingeschränkter Lungenfunktion nehmen Kortison oral ein. Dies gilt auch, wenn Herz, zentrales Nervensystem oder der hintere Augenabschnitt betroffen sind, sowie bei gewissen, durch die Sarkoidose bedingten Muskel und Gelenkerkrankungen.
Die individuelle Therapie legt ein Sarkoidose-Spezialist fest. Eine ganzheitliche Behandlung mit Atem und Bewegungstherapie, Entspannungsübungen und Stressreduktion verbessert die Lebensqualität der Betroffenen. Der Verlauf der Krankheit muss intensiv überwacht werden. Betroffene sollten über mindestens drei Jahre nach Beendigung der Therapie nachuntersucht werden, da Rückfälle auftreten können.
Erfahrungsaustausch
Selbsthilfe Schweiz verfügt über eine Vernetzungsliste, die hilft, Kontakte mit anderen Betroffenen zu knüpfen:
Suchmaschine Selbsthilfe Schweiz
Weitere Gruppen und Kontakte
Agenda für Kurse und Veranstaltungen
Die Lungenliga bietet verschiedene Angebote, die Ihnen das Leben mit Sarkoidose erleichtert. Entdecken Sie unser Kursangebot.