Geschichte der Lungenliga beider Basel
Gegründet gegen Tuberkulose
Der Ursprung der Lungenliga beider Basel liegt in den um 1900 gegründeten Ligen gegen Tuberkulose. Mit der erfolgreichen Bekämpfung der Infektionskrankheit verschob sich der Fokus ab Mitte des 20. Jahrhunderts auf andere Lungenkrankheiten. 1999 fusionierten die beiden Ligen der Halbkantone zu einer starken gemeinsamen Organisation.
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war die Tuberkulose, auch Schwindsucht genannt, in der Schweiz eine weit verbreitete Krankheit. Besonders betroffen waren die 20- bis 40-Jährigen. Krankheit und Tod von Menschen im produktiven Alter waren von grosser Tragweite für die Schweizer Volkswirtschaft. Im 19. Jahrhundert wurden Statistiken über Häufigkeit und geographische Verbreitung geführt, um das Ausmass der Gefahr für Staat und Gesellschaft nachzuweisen. Die Statistiken brachten zutage, dass die meisten Erkrankten zu den unteren Gesellschaftsschichten gehörten, deren Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen prekär waren. In der Folge entstanden mehr und mehr Lungenheilanstalten beziehungsweise Tuberkulose-Fürsorgeanstalten. Der soziale Wohnungsbau wurde vorangetrieben.
Erfolg gegen Tuberkulose
Um 1900 entstanden in verschiedenen Kantonen Organisationen, die sich für Tuberkulose-Betroffene einsetzten. Sie waren lose in der Schweizerischen Zentralkommission gegen die Tuberkulose zusammengeschlossen. Medizinische Neuerungen wie Röntgen, Impfstoffe und Antibiotika halfen, die Krankheit immer besser zu bekämpfen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlor sie in den westlichen Ländern allmählich den Schrecken als epidemische Volkskrankheit.
Mit dem Rückgang der Tuberkulose veränderte sich das Betätigungsfeld der Tuberkulose-Ligen. Die Organisationen übernahmen vermehrt Aufgaben rund um andere Lungenkrankheiten wie Bronchitis, Lungenemphysem und Asthma. Als Folge davon änderten sich auch die Namen der Ligen. Im Kanton Basel-Stadt entstand die Liga für Lungen- und Langzeitkranke, im Baselbiet die Gesundheitsliga Baselland.
Ligen schliessen sich zusammen
Die gute Zusammenarbeit zwischen den Ligen der Basler Halbkantone mündete in eine Fusion. 1999 entstand die Lungenliga beider Basel. Der Zusammenschluss ermöglichte eine Verschlankung der Administration und damit einen effizientere Einsatz der Finanzmittel für die Kernaufgaben. Zudem wurde es noch einfacher, kantonsübergreifende Projekte zu realisieren.
Auch die schweizweite Zusammenarbeit intensivierte sich. 1998 wurden die Strukturen der Zentrale in Bern professionalisiert. Dies äusserte sich auch in der Vereinheitlichung des Auftritts unter dem Namen Lungenliga. Aktuell arbeitet die Dachorganisation für 17 kantonale Lungenligen. Über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lungenliga engagieren sich zugunsten von Kranken und Gesunden. Darunter viele diplomierte Pflegefachpersonen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Interne Aus- und Weiterbildungs-Programme erhöhen ihre Professionalität und Kompetenz in der medizinisch-therapeutischen und psychosozialen Hilfe für Lungenkranke.