Zahlen und Fakten zum Passivrauchen
2010 trat das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen in Kraft. Waren davor 16 Prozent (2007) der nichtrauchenden Bevölkerung mindestens eine Stunde pro Tag dem Passivrauchen ausgesetzt, reduzierte sich dieser Anteil auf 4 Prozent (2022). Die jüngste befragte Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen ist dem Passivrauch nach wie vor am stärksten ausgesetzt (11.8 Prozent). Diese Zahlen stammen aus der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022.
Die Kantone haben die Möglichkeit, den Passivrauchschutz strikter zu regulieren.
Auch Passivrauchen ist schädlich
Krebsrisiko ist erhöht
Passivrauchen kann Lungen-, Kehlkopf- und Rachenkrebs verursachen. Jüngere Nichtraucherinnen, die passiv rauchen, leiden zudem unter einem erhöhten Brustkrebsrisiko.
Weitere Informationen
Deutsches Krebsforschungszentrum
Passivrauchen reizt Lunge und Atemwege
Passivrauchen kann chronische Erkrankungen der Lunge und Atemwege wie die chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) sowie Beschwerden wie Husten, Auswurf, Kurzatmigkeit und eine pfeifende Atmung hervorrufen. Das Risiko für die Entwicklung von Asthma oder einer chronischen Bronchitis wird für Nichtraucherinnen und Nichtraucher umso grösser, je länger sie dem Tabakrauch anderer ausgesetzt sind.
Herzinfarktrisiko steigt
Das Einatmen von Tabakrauch anderer erhöht auch das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Zahlreiche Studien aus dem Ausland belegen, dass die Anzahl Herzinfarkte nur wenige Monate nach Einführung von gesetzlich verankerten Rauchverboten in öffentlichen Räumen und am Arbeitsplatz gesunken ist.
Risiken für Kinder sind hoch
Der kindliche Organismus ist noch nicht voll entwickelt und gegenüber den Auswirkungen des Tabakrauchs verletzlicher als der eines Erwachsenen. Kinder rauchender Eltern leiden häufiger unter akuten und chronischen Atemwegserkrankungen wie Husten, Auswurf, pfeifenden Atemgeräuschen und Atemnot. Auch haben sie häufiger Mittelohrentzündungen als Kinder nichtrauchender Eltern. Bestehendes Asthma bei Kindern wird durch Passivrauchen verschlimmert. Passivrauchen im Säuglingsalter erhöht das Risiko des plötzlichen Kindstods.
Passivrauchen in der Schwangerschaft
Müssen Frauen während der Schwangerschaft den Tabakrauch anderer einatmen, ist es möglich, dass ihre Kinder bei der Geburt kleiner sind sowie einen geringeren Kopfumfang und ein geringeres Körpergewicht aufweisen als die Kinder von Müttern, die nicht dem Tabakrauch ausgesetzt sind. Zudem besteht ein höheres Risiko für angeborene Fehlbildungen.
Informationen des Bundesamts für Gesundheit zu den gesundheitlichen Folgen des Passivrauchens
Rauch aus der Nachbarswohnung
Tabakrauch ist die wichtigste Luftverschmutzung in Innenräumen. Im privaten Bereich führt Tabakrauch aus Nachbarwohnungen immer wieder zu unangenehmen Situationen.
Die Lungenliga hat in einem Informationsschreiben festgehalten, wie Sie im Konfliktfall vorgehen können.